Waidmannslust

Ob Villa, Land- oder Hochhaus: Das Bild von Waidmannslust hat sich im Laufe seines fast 150-jährigen Bestehens um einiges gewandelt.
Die Geschichte des Stadtteils Waidmannslust beginnt im 19. Jahrhundert. Außer jede Menge Natur gab es hier anfangs noch nicht viel zu sehen. Denn ursprünglich war „Waidmannslust“ der Name einer Gaststätte, die von dem Förster Ernst Bondick in einem zu Lübars gehörigen Waldstück errichtet und bewirtschaftet wurde.
Obwohl es zunächst als Villen- und Landhauskolonie geplant war, entwickelte sich Waidmannslust bereits ab 1895 mit dem Bau der ersten mehrstöckigen Mietshäuser zu einem gehobenen Wohnvorort mit gemischter Bebauung. Erst nach 1945 wurde es zum eigenständigen Ortsteil Reinickendorfs ernannt.
Mit dem Bau der Rollbergesiedlung in den 1960er-1970er Jahren wurde ein reines Quartier mit hochgeschossigen Wohnkomplexen realisiert, das über 2000 Wohneinheiten beinhaltet.
Waidmannslust grenzt im Uhrzeigersinn an Lübars, Wittenau, Tegel und Hermsdorf. Durch den Waidmannsluster Damm (östliche Verlängerung: Zabel-Krüger-Damm) wird Waidmannslust in zwei Quartiere geteilt.
Der nördliche und westliche Teil bis zur Grenze nach Hermsdorf ist eher durch Villen und Landhäuser geprägt. Im Osten findet sich mit dem Rollbergekiez eine Hochhaussiedlung ähnlich wie im benachbarten Märkischen Viertel.
Nicht vergessen: 1875 erstmals erwähnt, wird Waidmannslust im Jahre 2025 seinen 150. Geburtstag begehen.

 

Die Rollbergesiedlung

Die Rollberge-SiedIung (Schwarzwaldsiedlung) ist eine Neubausiedlung in Waidmannslust. Sie wurde in den Jahren 1966 bis 1972 von der damaligen städtischen Wohnungsbaugesellschaft GSW errichtet.
2004 wurde das gesamte Quartier an das luxemburgische Immobilienunternehmen ADO Properties S.A. veräußert. 2019 übernahm die städtische Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG die Rollbergesiedlung von ADO. Bei dem Kauf handelte es sich um einen Teil der größten landeseigenen Rückkauf-Aktion von Immobilien (Rekommunalisierung) in der Geschichte Berlins.
Im Jahr 2018 wohnten in den 2000 Wohneinheiten der Rollberge rund 6000 Menschen.
Im Norden wird das Viertel vom Zabel-Krüger-Damm, im Westen, Süden und Südosten von der Schluchseestraße begrenzt. Mitten durch das Rollberge-Quartier führt die Titiseestraße. Wegen der Straßennamen, die sich auf südwestdeutsche Seen beziehen, ist auch der Name Schwarzwaldsiedlung gebräuchlich.
Die meisten der langestreckten, großen Wohnkomplexe sind sechs bis 12 Stockwerke hoch und werden jeweils durch einen Wohnturm mit 15 Etagen akzentuiert. Ein besonders markantes Gebäude des Kiezes ist das Haus mit der Adresse Zabel-Krüger-Damm 52. Es verfügt über 22 Geschosse und wurde von dem Berliner Architekten Hans Scharoun konzipiert und gebaut, nach dessen Entwürfen und Ideen einer „organischen Architektur“ u.a. auch der Neubau der Berliner Philharmonie realisiert wurde.
Wenige Meter weiter westlich der Rollbergesiedlung gelangt man über den Zabel-Krüger-Damm nach Lübars, einem der ältesten und malerischsten Orte Berlins. Ebenso schnell erreicht man im Norden nach einem kurzen Spaziergang einige grüne Naturschutzgebiete rund um den Hermsdorfer See.